Der Verein und seine Aktivitäten
Die Altstadt von Aleppo zählt mit ihrer 5000-jährigen Geschichte zu einer der ältesten Handelsstädte des Nahen Ostens. Der Verein engagiert sich seit 1990 verschiedenartig in Aleppo und für Aleppo.
Engagement seit 2011
Durch die schweren Kampfhandlungen in Syrien, und seit Mitte 2012 vor allem in Aleppo, findet eine unaufhaltsame Zerstörung der historischen Altstadt mit ihren traditionellen Wohnvierteln statt. Die Zahl der Toten, Verletzten und Flüchtlinge ist groß und steigt von Tag zu Tag. Gerade in den engen Altstadtquartieren wird unerbittlich gekämpft und dabei werden viele der Wohngebäude zerstört. Eine der dringendsten Aufgaben ist daher, die sofortige humanitäre Hilfe – daneben aber auch, sowohl kurzfristig, wie auch langfristig, den Menschen ein Dach über dem Kopf zu geben. Für die Zukunft der Altstadt Aleppos und ihrer Bewohner soll das Ziel, zerstörte oder gefährdete Gebäude wieder aufzubauen, nicht aufgegeben werden, sondern es sollen Möglichkeiten gefunden werden, Familien mit geringem Einkommen wieder finanziell zu unterstützen, damit diese ihre Häuser wieder aufbauen können.
Der Verein engagiert sich daher in diesen Bereichen:
Seit 2015 – Malwerkstatt mit Geflüchtetenkindern
Als Teil der Unterstützung vor Ort in Deutschland engagiert sich der Verein seit 2015 mit einer Malwerkstatt für die Kinder in einer Stuttgarter Flüchtlingsunterkunft.
Das Aleppo Archiv im Exil
Im Jahr 2011 hat der Verein beschlossen, die Dokumentationsaktivitäten fortzusetzen und die in der Ausstellung des Aleppo Archivs gezeigten Dokumente in erweiterter Form als Publikation zusammenzufassen und deren Druckkosten zu übernehmen. Gerade nach Ausbruch der schweren Kampfhandlungen in Syrien soll die Dokumentation dazu ermutigen, sich für die Erhaltung der geschriebenen und gezeichneten urbanen Geschichte als Teil des kulturellen Erbes einzusetzen und auch die Dokumentation trotz der Zerstörung als Grundlage für den Wiederaufbau fortzusetzen.
Wiederaufbau von Aleppo
Mitglieder des Vereins beteiligen sich seit Beginn des Konflikts in Syrien in Wissenschafts- und Expertenrunden sowie Veröffentlichungen zum Thema Wiederaufbau. 2015 ist unter anderem daraus die Arbeitsgruppe Rebuilding Aleppo* hervorgegangen.
Humanitäre Unterstützung
Soweit es möglich ist, sammelt der Verein Spenden für medizinische Versorgung in Aleppo.
Gesellschaftliches und kulturelles Engagement
Da eine Unterstützung vor Ort im Moment kaum möglich ist, möchte der Verein dazu beitragen, in Deutschland das Bewusstsein für die kriegerischen Auseinandersetzungen und das damit verbundene Leid der dort lebenden Bevölkerung zu schärfen, öffentlich zu machen und auf die Zerstörung der Stadtkultur hinzuweisen.
Vorträge, Diskussionsrunden und Ausstellungen
Mit der Zerstörung der traditionellen Wohnviertel und der parallel stattfindenden Zerstörung der städtischen Gemeinschaft durch Hass und Misstrauen, ist eine Stadtkultur bedroht, die nicht nur die historischen Monumente umfasst, sondern auch die Sprache, die Musik, die Lebensweise der Bewohner und das Zusammenleben unterschiedlicher Ethnien und Religionsgruppen in den dichten Stadtquartieren. Dieses einzigartige kulturelle Erbe ist in größter Gefahr. Der Verein der Freunde der Altstadt von Aleppo setzt sich daher gerade auch für die Bewahrung des kulturellen Erbes der Altstadt von Aleppo ein.
2008–2011 Das Aleppo Archiv
Im Rahmen der syrisch-deutschen Kooperation hat sich der Verein seit 2008 für den Aufbau eines Stadtarchivs im Zentrum der Altstadt eingesetzt, um das Bewusstsein der Bewohner für den kulturellen Wert ihrer Stadt zu stärken. Mit einer im Dezember 2010 in Aleppo gezeigten, und vom Verein finanzierten, Ausstellung wurden die Aufgaben und Inhalte des Archivs einer breiteren lokalen, nationalen wie internationalen Öffentlichkeit bekannt gemacht.
1990–2011 Ein Rehabilitationsfond für die Altstadt
Die Altstadt von Aleppo zählt mit ihrer 5000-jährigen Geschichte zu einer der ältesten Handelsstädte des Nahen Ostens. Über 16.000 Einzelgebäude, meist introvertierte Hofhäuser, fügen sich zu den von Sackgassen erschlossenen charakteristischen Quartierstrukturen. Diese historische Altstadt, im Zentrum einer Zwei-Millionen-Metropole, ist mit ihren 360 ha und 100.000 Einwohnern in den letzten Jahrzehnten von großen sozialen und ökonomischen Veränderungen betroffen. Ein Großteil der traditionellen Wohnquartiere ist zum Wohnstandort der armen Bevölkerungsschichten geworden. Hier hat der Verein, der 1990 im Linden-Museum Stuttgart gegründet wurde, im Rahmen der syrisch-deutschen Kooperation, dazu beigetragen, menschenwürdige Wohnungen in der Altstadt zu erhalten. Die seit Bestehen des Vereins gewährte finanzielle Unterstützung ermöglichte es zahlreichen Bewohnern, zumindest die wichtigsten Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten an ihren Wohnhäusern vorzunehmen. Ziel war es, gemeinsam mit der Stadt Aleppo, der GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) und mit Beiträgen vom Verein der Freunde der Altstadt von Aleppo durch finanzielle Unterstützung der Familien mit geringem Einkommen, die soziale Segregation zu mindern. Mehr als tausend Wohnungen wurden bis zum Frühjahr 2011 instand gesetzt.
Das Interesse und die Anteilnahme am Schicksal der Altstadt von Aleppo ist groß, der Verein gewinnt immer mehr Mitglieder und so würden wir uns freuen, wenn auch Sie dazu gehören. Schauen Sie sich auch unseren Flyer 2020 an!
PDFs:
>> Vereinssatzung (30.01.2019)
>> Einladung Mitgliederversammlung 2017, 2018, 2019, 2020
>> Protokoll 2016, 2017, 2018, 2019, 2020
>> Bericht des Vorstands 2017, 2018, 2019, 2020
>> Rundbrief 2016